WHV X IGS: Interview mit Knut Engeler und Nina Helmerichs


Interview mit Knut Engeler und Nina Helmerichs
Knut Engeler, Direktor der IGS Wilhelmshaven, ist ein leidenschaftlicher Befürworter der Verbindung von Sport und Bildung. Nina Helmerichs, die didaktische Leiterin der Schule, teilt seine Begeisterung für den Handball und setzt sich mit Nachdruck für die Entwicklung dieser Kooperation ein. Die Zusammenarbeit zwischen der IGS Wilhelmshaven und dem Wilhelmshavener HV (WHV) befindet sich noch in der Anfangsphase, doch es gibt bereits klare Visionen für die Zukunft.

Frage 1: Was waren die Beweggründe, den WHV als Kooperationspartner auszuwählen?
Knut Engeler: Der WHV ist in der Region eine etablierte und angesehene Institution, die mit Professionalität und sportlichem Erfolg überzeugt. Die Wahl des WHV war daher naheliegend. Interessanterweise wurden wir aber nicht nur aktiv, sondern vielmehr vom WHV als Kooperationspartner ausgewählt – eine Ehre, die wir sehr schätzen. Besonders erfreulich ist, dass Handball an unserer Schule ohnehin eine große Rolle spielt. Viele unserer Schülerinnen und Schüler sind selbst im Vereinssport aktiv oder interessieren sich dafür, und die räumliche Nähe erleichtert die Zusammenarbeit zusätzlich. Die Idee einer Kooperation zwischen unserer Schule und dem WHV gibt es schon seit Längerem, aber es hat etwas Zeit gebraucht, bis beide Seiten den ersten Schritt gemacht haben.

Nina Helmerichs: Handball hat in Wilhelmshaven eine tief verwurzelte Tradition, die weit über den Sport hinausgeht. Es war für uns deshalb nur folgerichtig, mit dem WHV zusammenzuarbeiten, als sich die Gelegenheit bot. Dass unsere Schule nun diejenige ist, mit der der WHV eine enge Verbindung aufbaut, erfüllt uns mit Stolz. Für uns war es wichtig, nicht nur die sportliche Komponente, sondern auch die soziale und kulturelle Bedeutung dieser Zusammenarbeit in den Fokus zu rücken.


Frage 2: Welche langfristigen Ziele möchte die Schule durch die Kooperation erreichen?
Knut Engeler: Aus Sicht der Schule ist es ein zentrales Ziel, die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für Sport und insbesondere für Handball zu fördern. Der Sport dient dabei nicht nur als Mittel zur körperlichen Ertüchtigung, sondern auch als Werkzeug zur Entwicklung von Charaktereigenschaften wie Disziplin, Durchhaltevermögen, Teamgeist und Siegeswille. Diese Werte sind für die persönliche Entwicklung entscheidend und können die jungen Menschen auf ihrem Lebensweg nachhaltig prägen.

Natürlich hoffen wir auch, dass durch diese Kooperation potenzielle Talente entdeckt und gezielt gefördert werden können. Gleichzeitig möchten wir den Sport für alle zugänglich machen – unabhängig von den individuellen Fähigkeiten. Handball ist dabei mehr als nur ein Wettkampfsport. Es ist ein Bereich, in dem Kinder und Jugendliche lernen, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen, und in dem sie erleben, wie wichtig ein starkes Gemeinschaftsgefühl ist.

Nina Helmerichs: Zusätzlich möchten wir die Schüler in das gesellschaftliche Leben unserer Stadt einbinden. Sport kann eine Brücke zwischen Schule, Verein und Stadt schlagen und trägt dazu bei, dass sich die Jugendlichen stärker mit ihrer Umgebung identifizieren. Gemeinsame Aktivitäten, wie der Besuch von Heimspielen des WHV, fördern das Gruppengefühl und schaffen eine emotionale Bindung – nicht nur zum Sport, sondern auch zu ihrer Schule und ihrer Heimatstadt Wilhelmshaven.

Die langfristige Vision ist es, mit dieser Kooperation eine Plattform zu schaffen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich sowohl sportlich als auch persönlich zu entfalten. Dabei sollen sich sportliche Exzellenz und ein breites Angebot für alle Interessierten nicht ausschließen, sondern ergänzen.


Frage 3: Wer ist für die Kooperation zwischen Schule und Handballverein verantwortlich?
Knut Engeler: An einer integrierten Gesamtschule wie der IGS ist es oft schwierig, eine einzelne Person als Verantwortliche oder Verantwortlichen zu benennen. Die Zusammenarbeit mit dem WHV ist das Ergebnis einer Teamleistung, an der verschiedene Akteure beteiligt sind. Mario Koch, unser Sportfachbereichsleiter, spielt eine wesentliche Rolle, ebenso Christoph Goritz, unser Ganztagsleiter.

Nina Helmerichs, unsere didaktische Leiterin, ist jedoch zweifellos die treibende Kraft hinter diesem Projekt. Sie ist für die Entwicklung von Konzepten und die Kontaktpflege mit dem Verein verantwortlich. Ihre Leidenschaft für den Handballsport und ihr Engagement haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kooperation Gestalt angenommen hat.


Frage 4: Gibt es Pläne, die Kooperation in Zukunft auszubauen?
Knut Engeler: Absolut. Obwohl die Kooperation noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es bereits viele Ideen, wie wir sie weiterentwickeln können. Besonders wichtig ist es, im Schulalltag ausreichend Raum für die Förderung von sportlichen Talenten zu schaffen. Das bedeutet auch, dass wir unseren Stundenplan so gestalten müssen, dass zusätzliche Trainingseinheiten integriert werden können, ohne den regulären Unterricht zu beeinträchtigen.

Nina Helmerichs: Der erste Schritt war die Einführung einer Handball-AG, die für alle Schülerinnen und Schüler offen ist – unabhängig davon, ob sie bereits Erfahrung im Handball haben oder nicht. Zusätzlich bieten wir in den Jahrgängen fünf und sechs ein Fördertraining während der Mittagsfreizeit an, das eine zusätzliche wöchentliche Trainingseinheit ermöglicht. Für die älteren Schüler der Jahrgänge acht bis zwölf gibt es den sogenannten ProSeKo-Kurs, der ihnen die Möglichkeit bietet, 90 Minuten zusätzliches Training pro Woche zu absolvieren.

Langfristig möchten wir Angebote sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport schaffen. Besonders wichtig ist uns dabei, dass alle Interessierten die Möglichkeit haben, Handball zu spielen, während wir gleichzeitig besonders talentierte Schülerinnen und Schüler gezielt fördern können. Ein weiteres Ziel ist der Aufbau von Schulmannschaften, die an Wettbewerben wie Jugend trainiert für Olympia teilnehmen. Dieses Jahr stellen wir erstmals ein Team aus den Jahrgängen fünf und sechs.

Ich persönlich hoffe sehr, dass wir in Zukunft auch eine Mädchenmannschaft auf die Beine stellen können. Viele unserer Schülerinnen spielen bereits Handball, aber momentan reicht es noch nicht für ein eigenes Team. Perspektivisch möchten wir in jedem Jahrgang ein handballspezifisches Angebot schaffen.


Frage 5: Wie sehen Sie die Bedeutung von außerschulischen Sportangeboten für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler?
Knut Engeler: Außerschulische Sportangebote sind ein entscheidender Faktor für die persönliche Entwicklung junger Menschen. Im Sport lernen Kinder und Jugendliche Verbindlichkeit, Teamfähigkeit und die Fähigkeit, sich auch in schwierigen Momenten durchzusetzen. Diese Werte sind nicht nur für den Sport, sondern auch für das Leben von unschätzbarem Wert.

Sport bedeutet aber auch, sich zu bewegen und gesund zu bleiben – unabhängig vom Leistungsniveau. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, regelmäßig aktiv zu sein, und dass sie den Spaß an der Bewegung entdecken.


Dieses Interview verdeutlicht, wie eine erfolgreiche Verbindung zwischen Bildung und Sport aussehen kann. Die Kooperation zwischen der IGS Wilhelmshaven und dem WHV ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Schule und Sportverein gemeinsam einen Mehrwert für die persönliche und sportliche Entwicklung junger Menschen schaffen können.

Tags :
Share This :

Weitere News

Neue Ticketspreise

Rabattierte Karten nur noch in der Geschäftsstelle

(oder per Telefon vorbestellen)