Interview mit Dennis Sandhorst – Jugendtrainer beim Wilhelmshavener Handballverein
Dennis Sandhorst ist nicht nur Jugendtrainer beim Wilhelmshavener Handballverein (WHV), sondern leitet auch das Fördertraining der IGS Wilhelmshaven, die eine Kooperation mit dem Verein eingegangen ist. In diesem Gespräch erklärt er die Besonderheiten des Fördertrainings, spricht über die Perspektiven der Zusammenarbeit und wie diese sich langfristig auf den Jugendbereich des Vereins auswirken könnte.
Frage 1: Dennis, wie würdest du das Fördertraining von einem normalen Mannschaftstraining unterscheiden?
Dennis Sandhorst: Das Fördertraining unterscheidet sich in mehreren Punkten deutlich vom Mannschaftstraining. Zum einen haben wir beim Fördertraining weniger Zeit, weil die Kinder danach wieder in den Unterricht müssen. Wir sprechen hier also von einer etwas komprimierten Trainingseinheit. Zum anderen ist die Trainingsgruppe im Fördertraining deutlich kleiner – in der Regel trainieren wir mit sechs bis acht Spielern.
Die kleinere Gruppengröße hat natürlich ihre Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite können wir keine großen, mannschaftstaktischen Übungen machen, weil die Anzahl der Spieler dafür nicht ausreicht. Andererseits eröffnet die kleine Gruppe enorme Möglichkeiten, individuell auf jeden Einzelnen einzugehen. Wir können gezielt an technischen Fähigkeiten und grundlegenden Fertigkeiten arbeiten, die im normalen Mannschaftstraining oft zu kurz kommen. Der Fokus liegt also klar auf der individuellen Entwicklung – sei es das Werfen, die Beinarbeit oder spezielle Spielsituationen. So können wir die Spieler gezielt fördern und ihre persönliche Leistung auf ein neues Niveau heben.
Frage 2: Wie bewertest du die Kooperation zwischen der IGS Wilhelmshaven und dem WHV? Denkst du, die Spieler profitieren davon?
Dennis Sandhorst: Die Kooperation ist auf jeden Fall ein sehr positiver Schritt. Allein schon die Tatsache, dass die Jungs durch die zusätzlichen Trainingseinheiten mehr Hallenzeit haben als andere, bringt automatisch Verbesserungen mit sich. Gerade im Jugendbereich ist es entscheidend, möglichst viel Zeit mit dem Ball und auf dem Spielfeld zu verbringen.
Allerdings sehe ich noch Luft nach oben. Die Zusammenarbeit könnte in Zukunft weiter ausgebaut werden, damit noch mehr junge Talente von den Möglichkeiten profitieren. Eine Idee, die ich besonders spannend finde, ist die Einführung von Handballklassen oder speziellen Trainingsgruppen innerhalb der Schule. In solchen Klassen könnten die Kinder regelmäßig zusammen trainieren, was die Abstimmung und das Niveau zusätzlich fördern würde. Das ist ein langfristiges Ziel, aber ich bin optimistisch, dass wir Schritt für Schritt dorthin gelangen können.
Frage 3: Glaubst du, dass das Fördertraining die Jugendmannschaften des WHV langfristig verbessern wird?
Dennis Sandhorst: Ja, davon bin ich überzeugt. Das Hauptziel des Fördertrainings ist es, die Kinder individuell so zu fördern, dass sie nicht nur als Spieler besser werden, sondern auch ihre Mannschaften stärker machen. Im Jugendbereich ist individuelle Förderung von großer Bedeutung, denn in dieser Phase legen wir die Grundlagen für die späteren Leistungen der Spieler.
Durch das Fördertraining entwickeln sich die Kinder in Bereichen weiter, die im normalen Mannschaftstraining vielleicht nicht die gleiche Aufmerksamkeit bekommen. Das hat langfristig positive Auswirkungen auf das gesamte Mannschaftsgefüge. Wenn wir es schaffen, immer mehr Spieler durch diese gezielte Förderung auf ein höheres Niveau zu bringen, wird das auch die Qualität der Jugendmannschaften des WHV anheben. Es ist also eine Investition in die Zukunft des Vereins.
Frage 4: Gibt es besondere Herausforderungen beim Fördertraining?
Dennis Sandhorst: Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich die begrenzte Zeit. Wir müssen in relativ kurzer Zeit effektive Einheiten planen, die sowohl fordernd als auch abwechslungsreich sind. Es ist wichtig, dass die Kinder motiviert bleiben und Spaß am Training haben, obwohl wir oft sehr an den technischen Grundlagen arbeiten, was manchmal weniger „spielerisch“ wirkt.
Eine weitere Herausforderung ist die Balance zwischen Schule und Training. Die Kinder kommen direkt aus dem Unterricht und müssen danach auch wieder zurück ins Klassenzimmer. Es ist daher wichtig, die Belastung richtig zu dosieren, damit sie weder überfordert noch unterfordert sind. Aber genau das macht die Arbeit auch spannend – die Mischung aus sportlicher Förderung und Rücksichtnahme auf die schulischen Anforderungen.
Frage 5: Was sind deine persönlichen Ziele als Trainer in diesem Programm?
Dennis Sandhorst: Mein Hauptziel ist es, die Spieler nicht nur technisch, sondern auch persönlich weiterzuentwickeln. Handball ist ein Teamsport, aber individuelle Fähigkeiten spielen eine enorme Rolle. Wenn ein Spieler zum Beispiel seine Wurftechnik verbessert oder sich im 1-gegen-1 durchsetzen kann, dann stärkt das nicht nur ihn, sondern auch das gesamte Team.
Langfristig wünsche ich mir, dass wir mit dem Fördertraining dazu beitragen, die Jugendabteilung des WHV auf ein noch höheres Niveau zu bringen. Gleichzeitig möchte ich, dass die Kinder den Spaß am Handball nicht verlieren. Für mich ist es wichtig, dass sie gerne in die Halle kommen und mit Freude an sich arbeiten. Wenn wir das schaffen, haben wir schon viel erreicht.
Das Gespräch mit Dennis Sandhorst zeigt, wie viel Potenzial in der Kooperation zwischen Schule und Verein steckt. Das Fördertraining ist ein wertvolles Instrument, um junge Talente gezielt zu entwickeln, und könnte langfristig einen großen Einfluss auf den Wilhelmshavener Handballverein haben. Mit engagierten Trainern wie Dennis Sandhorst ist der erste Schritt in die richtige Richtung bereits getan.
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